Vom Grossen zum Kleinen

Kennst du die Geschichte vom Krug? Diese Geschichte erzählt uns, wie wichtig es ist, unsere Prioritäten richtig zu setzen und die natürliche Reihenfolge zu befolgen.

 

Der Krug

Ein Professor hält einen Vortrag vor einer Gruppe von Studenten. Er nimmt einen leeren grossen Wasserkrug und stellt ihn auf den Tisch. Dann legt er vorsichtig einige mittelgrosse Steine in den Wasserkrug. Als er den Krug mit den Steinen bis oben gefüllt hat, fragt er in die Runde, ob der Krug nun voll sei.

Alle Studenten antworten einstimmig: «Ja!»

Der Professor greift unter den Tisch und holt einen Behälter mit Kieselsteinen hervor. Einige hiervon kippt er in den Krug und schüttelt diesen, sodass sich die Kieselsteine in den Lücken zwischen den grossen Steinen platzieren.

Der Professor fragt die Gruppe erneut: «Ist der Krug nun voll?» Jetzt hat ihn die Klasse verstanden und einer der Studenten antwortet: «Wahrscheinlich nicht!».

«Gut», setzt der Professor fort. Er greift wieder unter den Tisch und holt einen Behälter mit Sand hervor. Er schüttet den feinen Sand in den Krug, dieser findet Platz in den Hohlräumen zwischen den grossen Steinen und den Kieselsteinen.

Wieder stellt er dieselbe Frage: «Ist der Krug jetzt voll?»

«Nein!», ruft die gesamte Gruppe.

Daraufhin nimmt der Professor eine mit Wasser gefüllte Flasche und schüttet das Wasser in den Krug – bis zum Rand. Auch das Wasser findet seinen Platz in dem mit Steinen gefüllten Krug.

Nun schaut er in die Runde und fragt: «Was möchte ich Ihnen mit meiner Präsentation wohl vermitteln?»

 

Prioritäten setzen

Ich finde, diese Geschichte eignet sich hervorragend zur Veranschaulichung fürs Texten.

1. Plane: Zuerst schreibst du die groben, also die wichtigsten Punkte, die im Fokus stehen sollen, nieder. Anschliessend planst du die Reihenfolge des Contents. Gliedere den Text. Das ist bereits dein Entwurf.

In unserem Fall sind das die grossen Steine, die du zuerst behutsam in den Krug legst.

2. Schreibe: Dann legst du die Kieselsteinchen in den Krug, die Details, die deine Geschichte ausmachen. Du schreibst einfach drauflos, genau an der Stelle, an der es sich gerade gut anfühlt. Die Stilistik und die Details spielen zu diesem Zeitpunkt noch keine grosse Rolle. Hier entsteht der Rohtext.

Anschliessend schüttest du den Sand in den Krug. Der feinen Sandkörnchen füllen den Krug von allen Seiten. Das ist der nächste, der kreative Schritt beim Texten. Deine Geschichte wird nun ausgeschmückt. Erzähle und webe aus deinen Gedanken einen Teppich. Der Stil der Geschichte entsteht hier. Das ist der erste Schliff deines Rohdiamanten.

3. Überarbeite: Am Schluss füllst du das Wasser ein. Vielleicht scheint es zunächst als hätte es im Krug keinen Platz mehr fürs Wasser – doch das hat es. Überprüfe, ob du aus der Perspektive deiner Zielperson, der «Persona», geschrieben hast. Ist der Text harmonisch? Das ist der allerletzte Schliff, den du deinem Text verpasst. Das Schmuckstück ist vollendet, der Diamant glänzt.

 

Extra-Tipp: Lese deinen fertigen Text am Schluss jemandem laut vor. So prüfst du am einfachsten den Lesefluss und erkennst, ob sich der Text harmonisch anhört und inhaltlich Sinn macht. Und am Schluss bekommst eine wertvolle Rückmeldung, die du dir zu Herzen nehmen darfst.

 

 

In diesen Blogartikel verrate ich meine Tricks, wie du dir optimale Voraussetzungen fürs Texten schaffst.

 

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